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Wald und Baumschutz

Bäume und Wälder sind unsere grüne Lunge und das Rückgrat der Artenvielfalt. Ob Straßen- oder Parkbäume, Stadtwald oder die Wälder in der Region Hannover - der BUND macht sich für einen besseren Schutz und für eine ökologische Forstwirtschaft stark.  

Das Ökosystem Wald ist wieder in den öffentlichen Fokus gerückt ist, nicht zuletzt aufgrund der Dürrejahre von 2018 und 2019. Immer mehr Menschen wird bewusst, dass in unseren Wäldern etwas nicht stimmt, nicht nur wegen zusammenbrechender Nadelholz-Monokulturen und absterbender Eichen und Buchen. Auch die Forstwirtschaft selbst steht in der Kritik, den Erfordernissen des Arten- und Biotopschutzes und des Klimawandels nicht gerecht zu werden. Der BUND fordert daher für alle Wälder, insbesondere für die öffentlichen Wälder eine naturverträgliche Waldbewirtschaftung, die Rückkehr zu naturnahen Laubmischwäldern und deutlich mehr Naturwaldflächen, die sich zu den Urwäldern von morgen entwickeln dürfen!
 

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Hannovers Stadtwald, die Eilenriede, ist mit rund 640 Hektar einer der größten Wälder Europas inmitten einer Großstadt. Die grüne Lunge zieht sich größtenteils zentrumsnah durch den östlichen Teil der Leinestadt und ist durch ein dichtes Wegenetz erschlossen. Die forstwirtschaftliche Bedeutung der Eilenriede, die nach den Kriterien von Naturland und FSC bewirtschaftet wird, tritt denn auch gegenüber ihrer immensen Bedeutung für Naherholung und Naturschutz zurück. Im Osten der Stadt schließen sich die Wälder Bockmerholz, Gaim und Misburger Wald, die zu großen Teilen von den Landesforsten bewirtschaftet werden. Sie gehören wie andere Wälder in der Region in der Lössbörde und am Rande des Tieflands wegen ihrer naturnahen Eichen-Hainbuchenwälder zu unseren wertvollsten Naturschätzen.

In der südlichen Region Hannover sind es vor allem die Höhenzüge des Kleinen und Großen Deisters, die mit ausgedehnten zum Teil noch naturnahen Buchenwäldern punkten. Sie sind zu jeder Jahreszeit beliebte Naherholungsgebiete für Hannoveraner*innen. Auf den sandigen und nährstoffarmen Geestböden im Nordosten der Region sind die natürlich vorkommenden Eichenmischwälder überwiegend Nadelholzforsten gewichen. Dazu zählen auch die ausgedehnten Kiefernwälder im Wassergewinnungsgebiet Fuhrberger Feld. Rund 2000 Hektar davon gehören enercity – das Versorgungsunternehmen baut seinen Wald aus Grundwasserschutzgründen seit vielen Jahren zu einem Laubmischwald um.

 

Last but not least sind es die unzähligen Straßen-, Park- und Privatbäume Hannovers und der Umlandkommunen, die uns am Herzen liegen und für deren Erhalt wir kämpfen. Jeder Baum zählt! Stadtbäume leben ein gefahrvolles Leben, ständig bedroht von Trockenheit, von Bodenverdichtung und Streusalz, von unsachgemäßer Baumpflege und Verletzungen und immer wieder von Fällungen, meist für Bauvorhaben. Dabei sind Stadtbäume in Zeiten der Klimawandels wichtiger denn je und wahre Alleskönner: Sie spenden Schatten und kühlen die Umgebung, sie filtern Schadstoffe aus der Luft und schlucken Lärm, sie sind Lebensraum für Insekten und Vögel – und nicht zuletzt prägen sie das Stadtbild auf unersetzbare Weise und sind Seelenbalsam für gestresste Städter.

Ansprechpartner

Georg Wilhelm

Mitglied im BUND-Arbeitskreis Wald
E-Mail schreiben

Karl-Friedrich Weber

Förster i.R. und BUND-Waldkundiger
E-Mail schreiben Mobil: 0171 893 8311

Baumschutzsatzung der Landeshauptstadt Hannover (Download)

Buchtipp

KNAPP, KLAUS & FÄHSER (2021):  Der Holzweg - Wald im Widerstreit der Interessen

Drei Trockenjahre in Folge haben in Deutschland Waldschäden bislang nicht bekannten Ausmaßes sichtbar werden lassen. Davon sind besonders Fichten, Kiefern und nichtheimische Baumarten, vereinzelt auch Eichen und Buchen betroffen. Die Ursachen liegen nicht nur im Klimawandel, sondern auch im Umgang mit den Wäldern in den letzten 200 Jahren. Die bisher vorwiegend vom Holzerlös abhängigen Erfolgsbilanzen der Forstbetriebe haben sich als falsche, für die Zukunft unserer Wälder schädliche Messlatte erwiesen.

Mit diesem Buch wird besorgten und kritischen Stimmen zur Situation des Waldes in Deutschland Raum gegeben. 36 fachlich ausgewiesene Autorinnen und Autoren legen ihre Einsichten und praktischen Erfahrungen in aller Klarheit dar – als Kritik an verfehlten Forstpraktiken, als Weckruf an die Zivilgesellschaft und als dringender Appell an die Politik, die längst überfällige Waldwende einzuleiten. Vor allem der öffentliche Wald muss mit der ihm gesetzlich auferlegten Vorbildfunktion das Daseinsvorsorge Natur und Mensch dienen.

Für Interessierte findet sich hier eine Leseprobe: Der Holzweg - Wald im Widerstreit der Interessen

Autoren: Hans Dieter Knapp (Hrsg.), Siegfried Klaus (Hrsg.), Lutz Fähser (Hrsg.)

ISBN: 978-3-96238-266-7
Softcover, 480 Seiten
 

 

 

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