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Bergbaufolgen in der Region Hannover

Der Bergbau auf Kali- und Steinsalz hat in der Region Hannover eine lange Tradition. Im Hannoverschen Kalirevier ist heute nur noch das Werk Sigmundshall bei Wunstorf-Bokeloh in Betrieb. Als Hinterlassenschaften des Kalibergbaus sind die weithin sichtbaren Rückstandshalden ("Kalihalden") geblieben, die durch ihre Salze das Grundwasser und die Oberflächen- Gewässer verunreinigen. Auf Werk Sigmundshall werden über die eigentliche Kalihalde noch Abfälle aus dem Recycling von Aluminium-Salzschlacken gekippt, die als "besonders überwachungsbedürftige Abfälle" ("Giftmüll") eingestuft sind. Von der Halde werden diese "REKAL"-Abfälle auch in die Umgebung des Kaliwerkes verweht.

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Salziger Problemabfall: Hier die Abraumhalde des Kalibergwerks Sigmundshall in Bokeloh bei Wunstorf.  (Daniel Schwen / [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)])

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Karsten Poschadel


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Alternativen zu Kalihalden

Ein umweltverträglicher und nachhaltiger Kalibergbau ist möglich! Mehr auf dieser externen Website der Bürgerinitiative "For a green future".

Der Kalibergbau verursacht auch große Abwasserprobleme. So werden von dem Kaliwerk Sigmundshall jedes Jahr 800.000 Kubikmeter vermischte und unbehandelte, hochkonzentrierte Salzlösungen bei Liethe in die Leine eingeleitet ("FFH-Gebiet Untere Leine"). Die Abwässer stammen einerseits aus der Verarbeitung der Rohsalze zu kaliumhaltigen Düngemitteln und zu Kalium-Chemikalien für die Chemische Industrie, andererseits sind es Haldenabwässer, die durch Niederschläge auf den großflächigen Rückstandshalden gebildet werden. Die Schadstoffgehalte der Abwässer liegen teilweise weit über den gesetzlichen Grenzwerten der Abwasserverordnung. Neben den Salzgehalten, die im Wesentlichen für die Fischgiftigkeit verantwortlich sind, enthalten die Abwässer auch zu hohe organische Frachten (CSB) und Stickstoff-Frachten.

Doch auch die nicht mehr betriebenen Bergwerke bereiten Probleme, denn unter Tage sind große Hohlräume entstanden, die durch "Absaufen" oder Verbruch zu Bergschäden über Tage führen können. Wenn die Kali-Bergwerke aus Kostengründen mit Süsswasser anstatt mit Sole geflutet werden, was zur Zeit in Hänigsen-Wathlingen und Sehnde Lehrte beabsichtigt ist, muss mit ähnlichen Problemen wie beim Absaufen gerechnet werden.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass durch die Konvergenz der gefluteten Bergwerke die Salzlösungen ins Grundwasser oder zur Tagesoberfläche verdrängt werden. Der BUND fordert daher, dass die Kalihalden in Form von Spülversatz in die Resthohlräume unter Tage zurück gebracht werden.

Kalibergbau wird in Deutschland heute nur noch von dem Kasseler Kali und Salz Konzern betrieben, der auch Rechtsnachfolger für viele Altlasten des Kalibergbaus ist. Grund genug für den BUND, die K+S AG einmal in Form eines Dossiers aus Sicht des Umweltschutzes zu durchleuchten.

Weiterführende Links

Versalzung des Grundwassers in Süd-Baden und im Elsass
Hintergrund: Stocamine – Die „kleine Asse“ am Oberrhein (BUND Südl. Oberrhein)

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Versalzung der Werra durch Kalibergbau
(Projekt vom BUND, Nabu & der Deutschen Umwelthilfe)

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