Amphibienschutz am Badebornteich

Der BUND Region Hannover investiert vor allem am Badebornteich am Benther Berg viel Arbeit und Mühe, um für Amphibienarten Lebensräume zu schaffen und zu erhalten. Regelmäßige Pflegeeinsätze werden durch die Arbeitsgruppe Amphibien ermöglicht.

Im Jahr 2008 wurde die stationäre Leiteinrichtung beidseitig der Lenther Chaussee gebaut. Seitdem sichert sie auf rund 550 Metern die Überquerung von Erdkröte, Laubfrosch und Co. und erleichtert der AG Amphibien die Arbeit. Dennoch müssen in jedem Frühjahr noch zusätzlich auf rund 400 Metern Eimer und Fangzäune aufgestellt werden.

Ein kleines Jubiläum konnten wir 2019 feiern – dann jährte sich die Renaturierung des Badebornteichs zum 15. Mal. Es ist erstaunlich, wie schnell die sukzessive Entwicklung auf dem Gelände vorangeschritten ist – es ist für uns nicht immer leicht gewesen, hinterher zu kommen. Mit den monatlichen Pflegeeinsätzen versuchen wir, immer wieder auch Neuanfänge zu simulieren: In jedem Winter werden Gehölze zurückgeschnitten und Sträucher auf den Stock gesetzt. Die mittlerweile am kompletten Ufer vorhandenen Schilf- und Rohrkolbengürtel werden jährlich in einem Teilabschnitt gesenst. Diese Arbeit wird im Frühjahr direkt belohnt, wenn sich die Erdkröten an den neuen, freien Stellen tummeln, um sich hier zu paaren und in den aufgewärmten und nun wieder offenen Flachwasserbereichen ihre Laichschnüre abzulegen. Ein Großteil der Röhrichte bleibt jedoch immer stehen, so dass zum Beispiel der Teichrohrsänger hier brüten kann.

War das Gelände 2004 noch durch viele offene Bodenstellen und vor allem durch ruderale Pionierpflanzen geprägt, sind heute vor allem Hochstauden und Wiesenpflanzen zu finden. Unerfreulich war die invasive Ausbreitung von Großer und Kanadischer Goldrute, die mittlerweile große monotone Bestände bildet. Durch regelmäßige und gezielte Handmahd im Mai und kurz vor der Blüte im August konnten die Goldruten in den letzten zwei bis drei Jahren aber wieder zurückgedrängt werden. Jetzt breiten sich Großes Flohkraut, Wilder Majoran, Wasser-dost, Margeriten und Steinklee weiter aus und wir freuen uns zu sehen, was in den nächsten Jahren noch dazu kommen wird. Das hat hoffentlich auch positive Auswirkungen auf die Vielfalt der anderen Artengruppen am Badebornteich. Auch die offenen Bodenstellen aus den Anfangsjahren gibt es dank der 2016 angelegten Sandflächen nun wieder. Die Arbeit der AG soll schließlich nicht nur den Amphibien zu Gute kommen – auch Insekten und andere Tiere sollen von einer hohen Struktur- und Pflanzenvielfalt profitieren, die wir mit unseren Pflegeinsätzen schaffen wollen.

Text: Lotta Zoch

Regelmäßige Handmahd bringt neue Blüten ans Licht

Rohrkolben, Schilfrohr, Goldruten, Brombeeren, Hartriegel, Birken, Weiden – ohne unsere monatlichen Pflegeeinsätze würde der idyllische Badebornteich am Fuße des Benther Bergs rasch zuwuchern. Das wurde uns im letzten Jahr wieder sehr bewußt, nachdem Anfang Mai Rohrweihen das Röhricht am Teichrand besetzten und dort bis Ende Juli zwei Jungvögel großzogen. Um die Brut nicht zu gefährden, durften wir uns ausgerechnet zur Hauptvegetationszeit am Teich nicht blicken lassen, um wie üblich jeden 2. Samstag im Monat um 11 Uhr dort zu sensen, zu schneiden, zu sägen und zu harken. Beim ersten Sommereinsatz kam dann so viel Grünmasse zusammen, dass wir Mühe hatten, den Kompost auf dem Gelände un- terzubringen. Inzwischen hat sich das Problem weiter verschärft, so dass wir nach einer Lösung zum Abtransport suchen müssen.

Denn wir werden weiter alles dafür tun, um inva- sive Arten wie die Kanadische Goldrute und die Armenische Brombeere im Zaum zu halten, damit sich viele andere heimische Pflanzen wieder besser entfalten können, die sich dank unserer Pflege zunehmend wieder zeigen, zum Beispiel Großes Flohkraut oder Wilder Majoran, Braunelle, Aronstab, Ziest, Günsel, Gundermann, Wasserdost, Huflattich, Blutweiderich, Weidenröschen, Beinwell, Lungenkraut, Natternkopf, Platterbse, Margarite oder vier verschiedene Kleearten. Die Bienen werden es uns danken. Und auch wir haben unsere Freude daran.

Text: Gerhard Hermann